Wald, Vulkane und ein Geysir
in der Osteifel

Waldschluchtenweg, Saynsteig, Schmetterlingsgarten
Geysir Andernach, Vier-Berge-Tour, Vulkanpfad

Mitte April 2015

Besucherzaehler

Dienstag, 14. April

Nachdem wir uns im Schlosspark von Sayn von Schmetterlingen umflattern ließen, fuhren wir weiter nach Andernach und kamen mittags auf dem dortigen Stellplatz an. Gleich ging es weiter zum Geysir-Erlebniszentrum..

Der Kaltwassergeysir Andernach

Mit einem Schiff fuhren wir um 13h05 die kurze Strecke zur Halbinsel Namedyer Werth.
Als wir ankamen, war es noch ruhig, aber es dauerte nicht lange, dann ging es nach und nach los:

Der Geysir steigert sich langsam und steigt höher und höher

Der Geysir Andernach ist im Guinnes Buch der Rekorde
eingetragen als größter Kaltwasser-Geysir der Welt.
Er steigt bis zu 60 m in die Höhe.

Nach einer kurzen Pause zeigte der Geysir diesmal sogar noch einen zweiten Ausbruch.

Nach einem kleinen Rundgang durch Andernach
hat Helmut dann noch eine Radtour entlang des Rheins gemacht
und ich habe es mir auf dem Stellplatz gemütlich gemacht und die Sonne genossen.

Am Mittwoch, 15. April, starteten wir zur aussichtsreichen

Vier-Berge-Tour bei Mendig
über die Vulkankegel
Gänsehals, Schmitzkopf, Sulzbusch und Hochstein

Länge der Wanderung: 12,9 km, 504 Höhenmeter

Der Startpunkt der Wanderung ist am Erlenbrunnen, einer Sauerquelle >

Wir sind - wie empfohlen - mit dem Urzeigersinn gegangen.
Das hat aber den Nachteil, dass der sehr steile Aufstieg zum Hochstein
an einem Südhang liegt und erst am Ende der Tour kommt.
Im Sommer sollte man besser entgegen dem Uhrzeigersinn gehen.
Dann kann man im Wald auf der Nordseite des Hochsteins aufsteigen.

Layfelsen-Rundgang entlang der Tuffsteinwände am Rauhbuur
Hier wurde noch bis Mitte des letzten Jahrhunderts der begehrte Backofenstein geschlagen und in alle Welt verkauft.

In die Marxe-Lay unterhalb des Schmitzkopfes
gelangt man durch eine enge Felsschlucht mit 12 m hohen Tuffwänden.

Der alte Steinbruch der Familie Marx liegt tief im Wald versteckt.
Er war völlig in Vergessenheit geraten und wurde von der Natur zurück erobert.
Bei Anlage des Traumpfades wurde er im vorderen Teil wieder begehbar gemacht.

Die A-Eiche - eine Laune der Natur
Ein rätselhafter Baum mit zwei Wurzelstöcken, aber nur einem Stamm
- oder sind es eher zwei Bäume??

Am Wegesrand wächst die Echte Schlüsselblume (Primula veris).

Blick vom Gänsehals zum Laacher See (man erkennt auf dem linken Foto die Umrisse des Laacher-See-Vulkans) — und ins Neuwieder Becken

Die Motocrossbahn und die Sandhöhlen auf der gegenüber liegenden Straßenseite der L 82.

Der Aufstieg zum Hochstein war echt knackig. Und das in der Mittagshitze! — Auf dem Trockenhang wachsen Golddisteln (Carlina vulgaris).
Hier kam ich dann doch an die Grenze meiner Kondition und schwitzte mir die Seele aus dem Leib - obwohl es erst Frühjahr war.

Blick von der Aussichtsplattform über der Genoveva-Höhle.

Die sagenumwobene Genoveva-Höhle ist eigentlich ein stillgelegter Mühlsteinbruch. >

Die "dicke Buche" ist über 300 Jahre alt und hat einen Umfang von sechs Metern.
Im Kellbachtal endete die Wanderung und die Erfrischung am Erlenbrunnen kam sehr gelegen.
Aufgrund des hohen Gehaltes an Eisen und Mangan sowie des sauren pH-Wertes handelt es sich bei dieser Quelle nicht um Trinkwasser im Sinne der Trinkwasserverordnung. Das hat diese Quelle aber mit vielen Mineralwasserquellen der Umgebung gemeinsam.

Übernachtet haben wir auf dem Stellplatz am Lava-Dome in Mendig, wo wir in der Vulkan-Brauerei gut gegessen haben.

Donnerstag, 16. April

Vulkanpfad entlang der Lavaströme bei Ettringen
Länge der Wanderung: 6,6 km, 234 Höhenmeter

Startpunkt der Tour ist die Hochsimmerhalle in Ettringen.

Wer die sehenswerte Ettringer Lay besuchen möchte,
kann auch auf dem dortigen Parkplatz starten
(für's Navi: N 50° 20.827', E 007°13.385')

< das Höllentor in der 40 m hohen Wand aus Basaltlava.

Blick vom Parkplatz an der Ettringer Lay zum Aussichtspunkt auf dem Bellberg

Der Weg führte auf dem westlichen Kraterrand entlang >

Blick in den Krater zur "Basaltgrube 100" — und vom südlichen Kraterdurchbruch zurück zum Aussichtspunkt auf dem Ettringer Bellberg.

Der Sprengstoffbunker diente bis zur Stillegung der nahe gelegenen Basaltgruben zur sicheren Aufbewahrung der dort benötigten Sprengmittel.
Die Kraterhöhlen "Siewe Stuwe" liegen in einer beeindruckenden Schlackenwand.

In den "Sieben Stuben" suchten die Menschen während des 2. Weltkrieges Schutz.
Dafür wurden in die leicht zu bearbeitenden, großporigen Schlacken
Stollen gegraben oder vorhandene Höhlen erweitert.

Wieder ein Blick in den Krater mit seinem Steinbruch, diesmal vom Kottenheimer Büden, dem östlichen Kraterrand, aus.

Danach ging es steil bergab.
Im Wald kamen wir immer wieder an großen Lavabrocken vorbei.

Unten im Tal liegt das "Kottenheimer Winfeld", >
eine idyllische ehemalige Grubenlandschaft.

< An einer Basaltsäule drehten einige Kletterer
mit einer Drohne und Steadicam gerade einen Film.

Ungewöhnlich:
hier ist über den Basaltsäulen auch noch der obere Teil des Lavastroms erhalten,
den man deutlich an der anderen Struktur der groben Schlacken erkennt.
Dabei kann es sich um die "Haut" des Lavastroms handeln,
die durch starke Abkühlung beim Fließen in einzelne Fetzen zerrissen wurde.

 

Der Weg führte auch am Steindenkmal "Junker Schilling" vorbei.
Junker Schilling hatte um 1500 den Bewohnern des Ortes ein Stück des Waldes geschenkt.
Dankbar für diese noble Geste, hatten sie ihm hier ein Zeichen gesetzt.

Kurz vor dem Ende der Wanderung kamen wir an der Mineralquelle Hartborn vorbei.
Die Stärkung im Biergarten der Vulkanbrauerei hatten wir uns danach wieder verdient.


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