Der Rodalber Felsenwanderweg
- steinig schön -

1. Teil

Mitte März 2014

Besucherzaehler

Der Rodalber Felsenwanderweg in der Südwestpfalz führt auf gut 45 km (ohne die An- und Abmarschwege für die Teilstrecken) an vielen bizarren Felsformationen vorbei. Dabei windet er sich auf halber Höhe ohne nennenswerte Steigungen mit weichen, fußfreundlichen, schmalen Waldpfaden durch alle Seitentäler rund um Rodalben. Er gehört zu den schönsten Wanderwegen der Südwestpfalz und war der erste Wanderweg in der Pfalz, der 2010 als “Qualitätsweg Wanderbares Deutschland” ausgezeichnet wurde.

Die Felsen-Mega-Tour führt durch abwechslungsreiche Mischwälder am Fuß von über 120 Felsformationen vorbei und bietet ein einzigartiges Naturerlebnis. Auch wenn es keine großen Anstiege gibt, so summieren sich die vielen Kurzanstiege doch zu erklecklichen 900-1000 Anstiegs-Höhenmetern (s. Karte). Da der Felsenwanderweg an den Hängen auf halber Höhe verläuft, sind zum Ein- und Ausstieg ein paar Höhenmeter notwendig. Danach geht es fast eben auf einer Höhenlinie weiter, der höchste und niedrigste Punkt des Wanderweges differieren um weniger als 50 Höhenmeter.

Sicher wird kaum jemand die Marathon-Strecke an einem Tag bewältigen wollen, aber es geht auch häppchenweise. Die Gemeinde hat mit zahlreichen Hinweis- und Infotafeln dafür Sorge getragen, dass jeder seine ganz individuelle Besichtigungstour machen kann. Es gibt verschiedene ausgewiesene Ein- und Ausstiegsmöglichkeiten für bequeme Teilstrecken. Infotafeln an den Parkplätzen P1 - P4 erleichtern die Orientierung und dienen als Einstiege für den Felsenwanderweg. Auf dem Felsenweg dienen dann durchnummerierte Wegpfosten der Orientierung.

Wenn man den Ein- und Ausstieg selbst bestimmen möchte, ist die Karte zum Rodalber Felsenwanderweg im Maßstab 1:20.000 empfehlenswert, die bei der Tourist-Information Gräfensteiner Land für 2,50 Euro auch im Versand erhältlich ist. Auf der Karte ist die Strecke in fünf kleine Teilstrecken eingeteilt. Die nummerierten Pfosten an den Wegkreuzungen sind in der Karte wieder zu finden, was die Orientierung auf der Strecke sehr erleichtert. Die Beschilderung vor Ort ist perfekt umgesetzt und sorgt für stressfreien Wandergenuss.

Montag, 17. März

Wir haben uns für den Felsenwanderweg viel Zeit gelassen und die Strecke in 4 Tagesetappen aufgeteilt. Dabei haben wir mit unserer fahrbaren Ferienwohnung immer in unmittelbarer Nähe zur nächsten Etappe übernachtet. Besonders geeignet war dafür der offizielle Wohnmobil-Stellplatz im Hettersbachtal und auch der große Parkplatz des Hilschberghauses. Die dortige Zufahrt ist allerdings nur für kleinere Reisemobile geeignet.

Anreisetag war Montag. Wir kamen mittags mit dem Wohnmobil in Rodalben an und haben uns erst mal in der Tourist-Info im Rathaus die detaillierte Wanderkarte gekauft. Dabei erhielten wir eine sehr nette, ausführliche Beratung mit vielen nützlichen Tipps.

Dann haben wir unser Hovimobil auf dem Parkplatz P1 gegenüber dem Hotel 'Zum Grünen Kranz' abgestellt und sind gleich zu einer ersten kleinen Teilstrecke gestartet. Sie führte uns vom Bruderfelsen an Pfosten 87 über die Bärenhöhlen entlang des Lingenbachtals bis zum Abstieg am Geißbühl an Pfosten 72. Danach hatten wir uns ein sehr leckeres Essen im Restaurant "Zum Grünen Kranz" redlich verdient.

Die Felsen-Besichtigungs-Tour kann beginnen:

Am Anfang schon eine erste Attraktion:
hoch über der Stadt thront der sagenumwobene Bruderfelsen,
ein Wahrzeichen von Rodalben.

Hier bekamen wir einen ersten Eindruck
von den faszinierenden Farben des Buntsandsteins,
die uns in den nächsten Tagen immer wieder begegnen sollten.

Die vielen Felsenbänder am Langenbachtal wirken Wasser stauend
und damit als Quellhorizonte.

In den nassen Bereichen haben sich dichte Fluren des
gegenblättrigen Milzkrauts (Chrysosplenium oppositifolium)
angesiedelt, dessen unscheinbare Blüten gelb leuchteten.

Die obere Bärenhöhle ist mit einer Tiefe von 40 m
die größte natürliche Sandsteinhöhle in der Pfalz.
In ihr entspringt ein kleiner Bach,
der über die Klippe der unteren Bärenhöhle fällt.

Unterhalb der Höhlen lädt ein idyllischer Rastplatz zum Verweilen ein.

Seibelsbachfelsen - Wasser gab es für die Hunde genug.

Während der Mahlzeit im Grünen Kranz war es langsam dunkel geworden, was sich bald als Problem erweisen sollte. Als Übernachtungsplatz war uns ein Parkplatz bei Pfosten 58 und der Imsbacher Mühle empfohlen worden. Doch die Straße dort hin war für PKWs gesperrt. Sollten wir da wirklich mit unserem Wohnmobil rein fahren? In der Dunkelheit war kaum etwas zu erkennen. Zum Glück hat uns eine sehr nette Anwohnerin geholfen. Sie fuhr mit ihrem PKW vor uns her und zeigte uns eine Stellmöglichkeit bei der Mühle. Dort verbrachten wir eine ruhige Nacht. Am nächsten Morgen nahmen wir die Umgebung näher in Augenschein. Nunja. Wir standen auf einem Wendehammer, wo wir offensichtlich nicht bleiben konnten. Und der empfohlene Parkplatz an Pfosten 58 war lediglich ein Holzlagerplatz, auf dem wir unser Hovimobil während der nächsten Wanderung auch nicht stehen lassen wollten. So entschlossen wir uns, unser rollendes Schneckenhaus umzustellen und fanden auf dem Parkplatz P4 an der Freizeitanlage Schwallborn eine perfekte Parkmöglichkeit für unsere zweite, etwas größere Etappe.

Dienstag, 18. März

Die 2. Etappe führte uns nach dem Aufstieg zu Pfosten 72 am Nordhang entlang bis zu Pfosten 58 am Rand des Stadtteils Neuhof. Diese beiden Pfosten liegen allerdings so weit auseinander, dass man beim Rundweg eine längere Passage durch den Ort hat. Der Parkplatz an der Schwallbornanlage liegt aber ziemlich genau in der Mitte dieser Strecke, so dass man am Anfang und Ende des Rundweges jeweils nur die Hälfte der Ortspassage gehen muss.

Geißbühlfelsen

Am Germersbrunnen gab es frisches Quellwasser für die Hunde.

Am Hungerpfuhl

Die Bienenwaben-ähnlichen Strukturen sind eine typische Verwitterungsform des Buntsandsteins in der Südwestpfalz.

Immer wieder gab es faszinierende Farben und Formen zu bewundern.

Ob hier ein Riese mit den Felsen gekegelt hat?

Ein Star unter den Felsformationen: der Karl-May-Felsen ist ein fast 100 m langes Felsmassiv.

Nach dieser Wanderung haben wir unsere fahrbare Hundehütte gleich zum Übernachtungsplatz für die nächste Etappe umgestellt.

Mittwoch, 19. März

Wichtigster Stützpunkt entlang des Felsenwanderweges ist das Hilschberghaus des Pfälzerwaldvereins. Mit seiner sonnigen, windgeschützten Aussichtsterasse und deftiger Hausmannskost mit pfälzer Spezialitäten lädt das Hilschberghaus die Wanderer zu einer gemütlichen Einkehr ein. Es ist für große Besucherzahlen ausgelegt und hat hier am Hang einen erstaunlich großen Parkplatz, dessen Zufahrt für Wohnmobile allerdings grenzwertig ist. Mit unserem 6-m-Mobilchen war es aber kein Problem.

Nachdem wir einen ebenen Platz für unser Mobil gefunden und die nähere Umgebung mit den Hunden kurz erkundet hatten, statteten wir der gastfreundlichen Hüttenwirtin gleich einen Besuch ab und ließen den Tag mit erfrischenden Getränken und einer netten Plauderei ausklingen.

Unser Hovimobil parkte
direkt über den Krappenfelsen
.

Die Nacht verbrachten wir in himmlischer Ruhe und starteten am nächsten Morgen wohlausgeruht zu unserer 3. Etappe, die uns von Pfosten 31 beim Hilschberghaus am Hang oberhalb der Häuser von Rodalben entlang ins Clauser Tal bis zum Kuhfelsen führte. Danach wechselten wir nach Pfosten 43 über die Landstraße rüber nach Lindersbach, wo wir entlang des Kirchbergs bis zum Schweinefelsen wanderten. An Pfosten 18 stiegen wir dann vom Felsenwanderweg wieder ab und querten am Sportzentrum vorbei rüber zum Hilschberghaus, wo wir uns mit pfälzer Leibspeisen und Erbsensuppe von der Wanderung erholten. Obwohl eigentlich noch gar keine Saison war, war die Gaststätte sehr gut besucht und ein Zitherspieler sorgte mit seinen Liedern für passende Stimmung. Wir haben die besondere Atmosphäre dieses Wanderheims sehr genossen.

Unsere Tour startete an den Krappenfelsen direkt unter dem Hilschberghaus
und dann kam es Schlag auf Schlag.
Hier am Südhang direkt über den Häusern von Rodalben
folgt ein interessanter Felsen auf den nächsten.

Die Formenvielfalt der Buntsandsteine regte die Fantasie an ...

Es gab Fabeltiere am Wegesrand ... >

... dicke Bücher und schmale Gassen.

Die Hilschbergfelsen sind ein gewaltiges Felsmassiv.

Der Saufelsen - einer der bekanntesten Felsen auf dieser Tour.

Am Rappenteich
Solche Hangfelsen sind wie Eisberge, die sich mit ihrer gewaltigen Masse im Erdreich 'verstecken'

Nach dem vorderen und hinteren Rappenkopf haben wir den Felsenwanderweg kurz verlassen und sind zum Hirschbrunnen abgestiegen.

 

Nach einer Erfrischung in der idyllischen Rodalbe,
dem plätschernden Namensgeber der Stadt,

ging's weiter ...

 


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