Keine Navigationsleisten am Bildschirmrand? |
Bretagne - Land am Meer Anfang - Ende September 2016
|
Mittwoch, 21. September 2016
Nun begann für uns die Rückreise. Wir haben die Küste verlassen und sind landeinwärts in Richtung Heimat gefahren.
Zur Besichtigung boten sich uns dabei vor allem zwei alte Grenzstädte mit Befestigungsanlagen an.
Vitré ist eine der bretonischen Städte, die am besten ihr ursprüngliches Aussehen erhalten hat. Mit ihren Häusern mit Vorhallen oder mit Holzwänden,
ihren Stadtmauern, ihren alten Straßen, und ihrem Bahnhof ist Vitré ein perfektes Beispiel einer 500 Jahre alten Stadt.
Für viele ist Vitré die schönste Stadt in der Bretagne.
In Vitré haben wir am Bahnhof geparkt (N48.122658, W1.215075) und stießen gleich auf die trutzige Burganlage.
Die Burg wurde im 11. Jhdt. auf einem Felsdorn erbaut und hat einen ungewöhnlichen dreieckigen Grundriss.
Bei einem Bummel durch die kleine Altstadt mit ihren engen Gassen fällt das Fotografieren schwer. Man bekommt einfach nicht genügend Abstand.
rechts: die Pforte Saint-Pierre, die zu den Befestigungsmauern führt.
< In der Kirche hatte gerade eine Beerdigungsandacht stattgefunden. |
Notre-Dame de Vitré wurde im 14. Jhdt. in spätgotischem Stil erbaut. Eine Kanzel mit zwei Aufgängen |
Notre-Dame de Vitré hat ein schön verziertes Tonnengewölbe.
|
Die Fresken sind leider kaum noch zu erkennen. |
Erst mal haben wir mit den Hunden einen Spaziergang um den Steinbruch direkt neben dem Stellplatz gemacht.
Von oben hat man einen schönen Blick über Fougères.
Nachdem wir den Boule-Spielern neben dem Stellplatz etwas zugesehen |
Fougères ist eine der Grenzstädte zwischen der einst selbständigen Bretagne und dem übermächtigen französischen Nachbarn.
Dort erwartete uns die größte und mächtigste mittelalterliche Burganlage Europas, die relativ gut erhalten ist.
Mit 5 m dicken und 30 m hohen Wehrmauern bestimmt sie das Stadtbild von Fougères.
Die auf ihrem Schieferfelsen emporragende Festung stammt aus dem 12. und 15. Jahrhundert.
Die früher von Wassergräben umrundeten Befestigungsmauern mit ihren 13 Türmen und einer Gesamtfläche von 2 Hektar wurden komplett renoviert.
links: Der Vorhof rechts unten wird von einem überflutbaren Graben durchquert.
Dieser Vorhof stellte eine richtige Falle dar, da der Angreifer in das Kreuzfeuer der verschiedenen Türme geriet.
Der quadratische Turm in der Mitte stammt aus dem 12. Jhdt. Im 13. Jhdt. wurden 2 Rundtürme mit Schießscharten hinzugefügt.
Der große Innenhof war Schauplatz des Alltagslebens und diente in Kriegszeiten dem Volk als Zufluchtstätte.
Vom heute zerstörten Herrensitz ist nur noch der Palas erkennbar.
Seine Granitsäulen, die das darüber liegende Stockwerk trugen, machten ihn zu einem prunkvollen Empfangsort.
Auf dem linken Bild kann man unter den Büschen den Brunnen erkennen, der die einzige Trinkwasserversorgung der Burg war.
Mit den beiden hausähnlichen riesigen Artillerietürmen wurde im 15. Jhdt. die Verteidigung der dazwischen liegenden Burgmauer verstärkt.
Diese innovative Vorrichtung, die den französischen Kanonen standhalten sollte, reichte jedoch nicht aus.
Im Juli 1448 wurde die Burg von den Truppen Karls VIII erobert.
Ein beeindruckendes Schauspiel bieten die vier (!) Wasserräder, die das Wasser des Nançon nutzen.
Ab dem 12. Jhdt. wurde Burg Fourgères mit 4 Mehlmühlen ausgestattet.
Die 4 Mühlräder, die Eigentum des Lehnherrn waren, durften nur gegen eine Abgabe genutzt werden.
Ihr Ertrag war recht enorm, da jede Mühle stündlich 100 kg Mehl liefern konnte.
Multimedia in alten Mauern
Eglise Saint-Sulpice
Im Marktviertel "Marchix" in der Unterstadt gibt es viele alte Häuser zu sehen, die teilweise noch aus dem 16. Jhdt. stammen.
links: Waschhaus am Nançon. — Durch den Stadtgarten geht es von hier steil hinauf in die Oberstadt. Hinter dem Baum ganz oben lugt bereits St. Leonard hervor.
Eglise Saint Leonard St. Leonard ist der Schutzheilige der Gefangenen und der niedergekommenen Mütter. |
Das Kirchenfenster zeigt die Heiligen, die das Evangelium in den "Marches de Bretagne" verbreitet haben.
Mitte: Der Belfried stammt aus dem 14. und 15. Jhdt.
Auf dem Weg nach unten bietet der Wehrgang einen hübschen Blick über die Mauern und Gärten der Stadt.
Ungewöhnlich: die Burganlage liegt im Tal und man schaut von der Oberstadt und St.Leonard auf sie herunter.
In Fougères macht das trotzdem Sinn, da der Fluss Nançon die Burg mit geringem Aufwand mit einem Wassergraben umgibt.
Auf dem Stellplatz, der im Tal neben der Burg liegt, haben wir eine ruhige Nacht verbracht (N48.355558, W1.210877).
Am nächsten Morgen haben wir die Bretagne verlassen und noch zwei Etappenziele in der Normandie angefahren.
Keine Navigationsleisten am Bildschirmrand?
Sorry, hier gehts zur Navigation